Cobots und kollaborative Prozessautomatisierung: Jenseits der traditionellen Robotik

Viele Arbeiten, die früher Menschen erledigen mussten, übernehmen heute schon Roboter. Dazu gehören das monotone Beladen von Maschinen, die kleinteilige Montage von Werkstücken oder auch das Stapeln von Kisten und Paletten. Allerdings müssen die Roboter mit den Beschäftigen zusammenarbeiten. Das bedeutet: Sie sind kollaborativ.

Was bedeutet die kollaborative Prozessautomatik?

Wenn Roboter kollaborativ arbeiten, entstehen automatisierte Prozesse, bei denen Mensch und Maschine gemeinsam die Arbeiten erledigen. Manuelle Aufgaben werden automatisiert, die Mitarbeiter können sich höherwertigen Tätigkeiten widmen. Die Roboter lassen sich intuitiv bedienen und schnell starten. Auch die Umrüstzeiten für die Unternehmen sind in der Regel sehr kurz. Dennoch rechnen die Verantwortlichen natürlich nach, inwieweit sich die Investition in so eine Technologie lohnt.

Messbare Faktoren für den Erfolg von Cobots

Mit der Anschaffung von Cobots, wie die mit Menschen zusammenwirkenden Roboter genannt werden, senken die Firmen ihre Kosten und/oder steigern den Gewinn. Den vielleicht wichtigsten Beitrag leisten die Maschinen, weil sie eine direkte Einsparung von Arbeitszeit bewirken. Das lässt sich mithilfe der Lohnstückkosten berechnen. Es müssen deshalb keine Beschäftigten entlassen werden. Ihnen teilt das Unternehmen andere Aufgaben zu, bei denen es um menschliche Entscheidungen und Kreativität geht. Die Berechnung der eingesparten Lohnstückkosten erfolgt wahlweise auf einem von zwei Wegen:

  • #1: Einsparung bei den jährlichen Gesamtarbeitsstunden x Personalkosten pro Arbeitsstunde
  • #2: Einsparung bei den Stunden pro Einheit x Personalkosten pro Arbeitsstunde x Jahresvolumen


Bei den Personalkosten sind immer Bruttolöhne inklusive Steuern und SV zugrunde zu legen.

Weniger Nacharbeit durch Cobots

Weil Cobots ihre Arbeiten stets präzise ausführen, sinkt der Anteil der Nacharbeit, die ansonsten durch menschliche Fehler nahezu unweigerlich anfallen. Es steigt auch die Produktqualität. Wenn Nacharbeit entfällt, sparen kollaborative Roboter wiederum Lohnstückkosten ein. Ein gern genanntes Beispiel ist das Schweißen mit Cobots. Diese ziehen die Schweißnähte absolut genau auch auf langen Strecken (2,0 m und mehr), was dem menschlichen Schweißer eher selten gelingt.

Signifikant weniger Ausschuss durch Cobots

Manche Firmen rechnen weniger mit der eingesparten Arbeitszeit und mehr mit der sinkenden Ausschussquote, was mit der Art ihrer Produkte zusammenhängt. Hierfür gibt es handfeste Beispiele, zu denen auch die Zahlen vorliegen.

Nullfehlerquote bei Jenny Waltle

Der Metallverarbeiter Waltle validierte seine Investition in Cobots über die Reduktion von Ausschüssen. Sie verbesserten die Qualität so entscheidend, dass am Ende eine Fehlerquote von 0 % entstand. Das schaffen Menschen im Grunde nie oder höchstens zufällig. Kollaborative Roboter hingegen sind dafür prädestiniert. Jenny Waltle setzte sie an einer CNC-Fräse ein. Die gelieferten Bauteile wiesen keinerlei Fehler auf. Die Berechnung des RoI erfolgte in diesem Fall anhand der Stückkosten. Wenn eine Charge keinen Ausschuss enthält, sinken diese, weil weniger nachproduziert werden muss.

Steigerung der Produktionskapazität

Wenn der Ausschuss komplett entfällt und zusätzlich Arbeitszeit eingespart wird, kann der Betrieb bei gleichem Aufwand mehr produzieren. Das entlastet die interne Finanzlage im Unternehmen. Cobots sind dafür das ideale Werkzeug. Sie übernehmen jene Aufgaben, welche zuvor die Produktivität und Leistung von Mitarbeitern beeinträchtigt hatten. Das sind vor allem monotone, aber teilweise auch gefährliche Tätigkeiten.

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